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Update Oktober 2019

18. Oktober 2019

Einigung in Sicht, aber nur beim Brexit

 

Im amerikanisch-chinesischen Handelskrieg zeichnet sich ein begrenzter Waffenstillstand ab. Dublin und London könnten sich einigen. Dies ebnet den Weg für einen geordneten Brexit. Käme dieser Zustande, wäre dies sehr positiv für die europäische Wirtschaft und würde irischen und britischen, auf den Binnenmarkt konzentrierten Aktien «Flügel verleihen».

 

Leichte Entspannung im chinesisch-amerikanischen Handelskrieg

China hat sich bereit erklärt Agrarprodukte in den USA im Wert von rund 50 Milliarden US-Dollar zu kaufen. Die USA verzichten auf die angedrohte Erhöhung der Einfuhrzölle. Es scheint geringe Fortschritte im Bereich des Schutzes geistigen Eigentums zu geben.

Die Feinheiten sind unklar und müssen noch ausgehandelt werden. Alle bestehenden Zölle bleiben bestehen und die Feinheiten sind nicht geregelt, so dass unklar bleibt, ob diese tatsächlich geregelt werden können. Somit handelt es sich bis jetzt nur um einen begrenzten Waffenstilstand. Es ist auch nicht sicher, ob dieser wirklich hält. In der Vergangenheit wurde dieser bereits mehrmals gebrochen.

Vergleicht man das bis jetzt erst in mündlichen Zusagen vorhandene Abkommen mit Medikamenten, so ist vermutlich der Vergleich mit einem Mittel, welches lediglich die Symptome bekämpft, nicht jedoch die eigentliche Ursache am realistischsten. Immerhin haben die USA und China beschlossen, sich nicht noch mehr gegenseitig mit Viren und Bakterien zu verseuchen, was somit auch die Eigenansteckungswahrscheinlichkeit durch die selbst produzierten Viren und Bakterien mindert. Es bleibt zu hoffen, dass auf Phase 1 des partiellen Waffenstillstandes bald Phase 2 «nennenswertes Freihandelsabkommen» folgt. Bezüglich eines grossen Wurfes bleiben wir skeptisch, da die grundlegenden Konflikte der beiden Nationen «Wer wird Weltmacht Nummer 1 in 20 Jahren sein» und «welches System setzt sich durch» grundsätzlich nicht ohne (Handels)kriege ausgefochten werden dürften.

Vermutlich kann ein richtiger Handelsvertrag sowieso erst nach den US-Präsidentschaftswahlen 2020 abgeschlossen werden, da erst dann feststeht, wer die Akteure sind. Es besteht wenig Anreiz für Xi Jinping, Handelsverträge mit einer aufgrund des drohenden Impeachement-Verfahrens bereits geschwächten Trump-Administration zu schliessen, wenn die Aussicht auf «angenehmere Verhandlungspartner» hinreichend gross ist.

 

Negative Effekte auf Investitionen und Wachstum weltweit

Der Handelskrieg belastet weltweit das Wachstum. Im September sanken die chinesischen Exporte um 3.2% gegenüber dem Vorjahr. Die chinesischen Importe sanken um 8.5%.

 

Endlich Bewegung in der Brexit-Saga

Die bilaterale Annäherung zwischen Irland und Grossbritannien hinsichtlich der Vermeidung einer Neueinführung einer nordirischen Grenze hat die Wahrscheinlichkeit eines geordneten Ausstieges Britanniens aus der Europäischen Union stark erhöht. Wenn Dublin und London sich einigen können, wird es schwierig für andere EU-Länder, dieser Einigung nicht zuzustimmen.

 

Konsequenzen einer Einigung wären sehr positiv

Käme er zustande, wären die Konsequenzen sehr positiv. Neuwahlen mit dem Risiko, dass die Labor-Regierung gewinnt, würden verhindert. Die Regierung unter Boris Johnson würde an Stabilität gewinnen und eine wirtschaftsfreundlichere Politik betreiben.

Irische und britische Aktien sowie das Pfund dürften zu den grössten Gewinnern gehören. Aktien, welche sich auf die Binnenwirtschaft konzentrieren, würden in besonderem Masse profitieren. Die Investitionsneigung würde sich -in ganz Europa- verbessern. Es bestünde sogar die Chance, dass die Risikoprämie auf europäische Aktien sinkt, und die Outperformance von US-Aktien für längere Zeit beendet wird.

Aber, ein geordneter Ausstieg ist noch immer nicht «sicher». Am 31. Oktober gegen 12 Uhr «muss» das Vereinigte Königreich die EU verlassen», es sei denn der Brexit geht nochmals in die Verlängerung oder das «11-Meterschiessen beginnt.» Die «Unionist Party» (UP) hat bereits Bedenken angemeldet. Boris Johnsons Minderheitsregierung ist (auch) auf die Stimmen der (UP) angewiesen.

 

Die Industrieproduktion des Eurolandes konnte im August mit 0.4% wieder leicht gegenüber dem Vormonat zulegen. Ein kleiner Lichtblick in der Düsterheit. Das Ausmass der Rezession in der europäischen Industrie wird deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass diese gegenüber dem Vorjahr um 2.8% schrumpfte!

 

 


Kontakt: Thomas Härter, CIO, Investment Office
Telefon: +41 58 680 60 44


Disclaimer: Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen und Ansichten beruhen auf Quellen, die wir als zuverlässig erachten. Dennoch können wir weder für die Zuverlässigkeit noch für die Vollständigkeit oder Richtigkeit dieser Quellen garantieren. Diese Informationen und Ansichten begründen weder eine Aufforderung noch ein Angebot oder eine Empfehlung zum Erwerb oder Verkauf von Anlageinstrumenten oder zur Tätigung sonstiger Transaktionen. Interessierten Investoren empfehlen wir dringend, ihren persönlichen Anlageberater zu konsultieren, bevor sie auf der Basis dieses Dokumentes Entscheidungen fällen, damit persönliche Anlageziele, finanzielle Situation, individuelle Bedürfnisse und Risikoprofil sowie weitere Informationen im Rahmen einer umfassenden Beratung gebührend berücksichtigt werden können.

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Rückblick 2023 – Ausblick 2024

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Im Jahr 2023 rückten zahlreiche geopolitische Risiken in den Vordergrund, ergänzt durch Zinserhöhungen der Notenbanken im Kampf gegen die Inflation. Der Konflikt in der Ukraine dauert bald zwei Jahre. Zusätzlich hat sich die Situation im Nahen Osten verschärft, insbesondere zwischen Israel und der Hamas. Eine Eskalation des Konflikts auf benachbarte arabische Länder konnte bislang verhindert werden. Zudem zeigen sich wirtschaftliche Schwächen bei zwei wichtigen Handelspartnern der Schweiz: China und Deutschland. Diese Entwicklungen führen zu einem Mangel an wichtigen Impulsen aus der Aussenwirtschaft. Geopolitische Themen werden auch im kommenden Jahr eine wichtige Rolle spielen. Allerdings hat die Vergangenheit gezeigt, dass die Auswirkungen solcher Ereignisse auf die globalen Finanzmärkte oft nur von kurzer Dauer sind.

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