Aquila Vermögensverwalter Index.

4. Quartal 2023

28. Dezember 2023

Vermögensverwalter wollen 2024 weniger in Nachhaltigkeit investieren

Weniger Nachhaltigkeits-Investments, dafür mehr Anlagen in Pharmaunternehmen und im Gesundheitswesen. Künstliche Intelligenz in Massen, dafür lieber Aktien statt Gold. Das sind einige Vorsätze der unabhängigen Vermögensverwalter in der Schweiz für das erste Quartal 2024, wie aus dem neusten AVI-Index hervorgeht.

Das grosse Investment-Thema der vergangenen Jahre verliert zunehmend an Glanz: Rund ein Drittel der unabhängigen Vermögensverwalter ist der Meinung, dass das Interesse an Nachhaltigkeit rückläufig und im nächsten Jahr von anderen Trends überlagert wird. Dies steht in krassem Widerspruch zur anhaltenden Diskussion rund um den Klimawandel, der aufgrund des kürzlich in Dubai veranstalteten Klima-Gipfels COP28 viel Publizität erhalten hat. 

Doch offenbar sehen das professionelle Anlegerinnen und Anleger anders. Für sie dominieren Fragen zu einer allfälligen Rezession, zu Teuerung und zur weiteren Zinsentwicklung. Neben den 30 Prozent der befragten Vermögensverwalter, die den Nachhaltigkeits-Trend als rückläufig bezeichneten, sind 32 Prozent der Meinung, dass das Thema stabil bleibt, sich aber nicht weiterentwickelt (vgl. nachstehende Grafik).

grafik nachhaltigkeit gross

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Diese Einschätzungen gehen aus dem neusten Aquila-Vermögensverwalter-Index (AVI) hervor, den die Schweizer Aquila-Gruppe alle drei Monate in Zusammenarbeit mit finews.ch publiziert. Der Index fasst verschiedene Prognosen und Einschätzungen von unabhängigen Vermögensverwaltern in der Schweiz zusammen. An der jüngsten Umfrage beteiligen sich jeweils 150 Firmen.

Höchster Wert seit Mitte 2021

Insgesamt geben sich die befragten Vermögensverwalter (External Asset Managers, EAMs) höchst positiv; immerhin 72 Prozent der Umfrageteilnehmenden gehen von einem höheren Swiss-Market-Index (SMI) im ersten Quartal 2024 aus. Das ist ein überdurchschnittlich hoher Wert, der letztmals im zweiten Quartal 2021 erzielt worden war. Damals befand sich die jüngste Börsenhausse tatsächlich auf ihrem Zenit (vgl. nachstehende Grafik).

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Interessant ist angesichts der optimistischen Erwartungen auch, welche Branchen die EAMs meisten für unterbewertet halten. Gemäss neuster Umfrage sind es mit Abstand das Gesundheitswesen und die Pharmaindustrie, gefolgt vom Energie- und Rohstoffsektor sowie an dritter Stelle dem Technologie- und IT-Bereich. Das geht in vielen Fällen mit jenen Firmen einher, die in den vergangenen zwei Jahren an der Börse am meisten «geprügelt» wurden (vgl. nachstehende Grafik).

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Skeptisch stehen die unabhängigen Vermögensverwalter auch einem weiteren Megatrend in diesem Jahr gegenüber – der Künstlichen Intelligenz (KI) und zwar beim Investieren. Knapp 20 Prozent der Befragten sehen einen geringen Einfluss von KI und sind der Meinung, dass andere Faktoren wichtiger sind.

KI braucht noch mehr Akzeptanz

Über 40 Prozent der Teilnehmenden erkennen zumindest einen «mässigen» Einfluss und könnten sich vorstellen, dass diese «Wissenschaft» noch an Bedeutung gewinnen könnte (vgl. nachstehende Grafik).  

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Wieder eher Aktien statt Gold

In drei Monaten (vgl. nachstehende Grafik) sehen die unabhängigen Vermögensverwalter den Swiss Market Index (SMI) auf einem Stand von 11’217 (aktuell: 11’132).

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Beim Gold sehen die EAMs bis Ende März 2024 einen Unzenpreis über der psychologischen Marke von 2’000 Dollar, nämlich 2’035 Dollar (aktuell: 2’039 Dollar).

Die Rendite des 10-jährigen US-Treasury schätzen sie in drei Monaten auf 3,97 Prozent (aktuell: 3,90 Prozent) und den Euro-Franken-Wechselkurs auf 0,9370 (aktuell: 0,9429). Letzteres dürfte mit der wirtschaftlichen Schwäche in Deutschland zusammenhängen.

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Aquila Flash

Rückblick 2023 – Ausblick 2024

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Im Jahr 2023 rückten zahlreiche geopolitische Risiken in den Vordergrund, ergänzt durch Zinserhöhungen der Notenbanken im Kampf gegen die Inflation. Der Konflikt in der Ukraine dauert bald zwei Jahre. Zusätzlich hat sich die Situation im Nahen Osten verschärft, insbesondere zwischen Israel und der Hamas. Eine Eskalation des Konflikts auf benachbarte arabische Länder konnte bislang verhindert werden. Zudem zeigen sich wirtschaftliche Schwächen bei zwei wichtigen Handelspartnern der Schweiz: China und Deutschland. Diese Entwicklungen führen zu einem Mangel an wichtigen Impulsen aus der Aussenwirtschaft. Geopolitische Themen werden auch im kommenden Jahr eine wichtige Rolle spielen. Allerdings hat die Vergangenheit gezeigt, dass die Auswirkungen solcher Ereignisse auf die globalen Finanzmärkte oft nur von kurzer Dauer sind.

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