Aquila Vermögensverwalter Index.

2. Quartal 2023

5. September 2023

Vermögensverwalter: Fast jeder Dritte rechnet mit einer Rezession

Weniger Aktien, mehr Gold und Vorsicht bei Künstlicher Intelligenz. Das sind nach Ansicht der unabhängigen Vermögensverwalter in der Schweiz die wichtigsten Trends für die nächsten drei Monate.

Fast jeder Dritte unabhängige Vermögensverwalter in der Schweiz (oder exakt 30 Prozent) rechnet in diesem Jahr mit einer Rezession hierzulande (vgl. nachstehende Grafik). Und mehr als die Hälfte der befragten Firmen ist der Meinung, dass die Bankenkrise in den USA noch lange nicht ausgestanden ist.

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Diese Einschätzungen gehen aus dem neusten Aquila-Vermögensverwalter-Index (AVI) hervor, den die Schweizer Aquila-Gruppe alle drei Monate in Zusammenarbeit mit finews.ch publiziert. Der Index fasst verschiedene Prognosen und Einschätzungen von unabhängigen Vermögensverwaltern in der Schweiz zusammen. An der jüngsten Umfrage beteiligten sich 150 Firmen.

Abnehmende Wirtschaftsdynamik

«Wir beobachten die Endphase der Zinserhöhungen und gleichzeitig eine abnehmende Wirtschaftsdynamik», sagt Beat Keller, Managing Partner des Zürcher Vermögensverwalters Keller von Arx und Partner. «Diese Entwicklung war das erklärte Ziel vieler Zentralbanken, um den hohen Inflationsraten entschlossen entgegenzuwirken. Dieser Zyklus wird sich bald in schwächeren Aktienkursen fortsetzen.»

In diesem Umfeld positioniert Keller von Arx und Partner seine Kunden-Portfolios leicht untergewichtet in Aktien und leicht übergewichtet in Gold. «In allen Assetklassen setzen wir konsequent auf Qualität und im Aktiensektor auf Branchen mit defensiven Eigenschaften», so Beat Keller weiter.

Künstliche Intelligenz umstritten

Vor diesem Hintergrund gehen 32 Prozent (im Vorquartal: 30 Prozent) der Umfrage-Teilnehmenden in den kommenden drei Monaten von tieferen Kursen im S&P500-Index aus. Beim EuroStoxx50 sind es sogar 34 Prozent (im Vorquartal: 29 Prozent) der Befragten, die mit sinkenden Notierungen rechnen. Einzig für die Schweiz geben sich die unabhängigen Vermögensverwalter etwas optimistischer: Da sind es nur 20 Prozent (im Vorquartal: 27 Prozent) der Befragten, die mit sinkenden Kursen in den nächsten drei Monaten rechnen.

Einen massgeblichen Einfluss auf die Entwicklung dürften die Notierungen der Technologie-Werte haben, die insbesondere in den USA ein starkes Gewicht haben.

In dieser Hinsicht sind die Schweizer Vermögensverwalter allerdings sehr vorsichtig – um nicht zu sagen, skeptisch: 44 Prozent der Umfrage-Teilnehmenden rechnen noch in diesem Jahr damit, dass viele Firmen, die Dienstleistungen im Sektor der Künstlichen Intelligenz (KI, englisch: Artificial Intelligence, AI) anbieten, an der Börse korrigieren werden. Demgegenüber gehen 45 Prozent davon aus, dass die Korrektur erst im nächsten Jahr erfolgen wird. Alles in allem ist die Skepsis im AI-Sektor also weit verbreitet (vgl. nachstehende Grafik).

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Prinzip Hoffnung im SMI

In drei Monaten (vgl. nachstehende Grafik) sehen die unabhängigen Vermögensverwalter (vgl. nachstehende Grafik) den Swiss Market Index (SMI) auf einem Stand von 11’213 (aktuell: 11’322).

marktausblick gross

Neue Hoffnung schöpfen die unabhängigen Vermögensverwalter in Bezug auf Gold, denn die erwartete Schwäche an den Aktienmärkten könnte dem gelben Edelmetall Auftrieb geben.

Gold wieder im Aufwind?

So rechnen die Befragten bis Ende September 2023 mit einem Preis von 2’022 Dollar pro Feinunze (aktuell: 1’914 Dollar) – also wieder über der Marke von 2’000 Dollar.

Die Rendite des 10-jährigen US-Treasury schätzen sie in drei Monaten auf 3,73 Prozent (aktuell: 3,84) und den Euro-Franken-Wechselkurs auf 0,9679 (aktuell: 0,9783). Letzteres dürfte mit der drohenden Rezession in Deutschland zusammenhängen.

Der nächste AVI-Index erscheint im Oktober 2023.


Kontakt: Nicolas Peter, Head Asset Management Telefon: +41 58 680 60 42 Quelle: Finews AG, Zürich


 

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Rückblick 2023 – Ausblick 2024

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Im Jahr 2023 rückten zahlreiche geopolitische Risiken in den Vordergrund, ergänzt durch Zinserhöhungen der Notenbanken im Kampf gegen die Inflation. Der Konflikt in der Ukraine dauert bald zwei Jahre. Zusätzlich hat sich die Situation im Nahen Osten verschärft, insbesondere zwischen Israel und der Hamas. Eine Eskalation des Konflikts auf benachbarte arabische Länder konnte bislang verhindert werden. Zudem zeigen sich wirtschaftliche Schwächen bei zwei wichtigen Handelspartnern der Schweiz: China und Deutschland. Diese Entwicklungen führen zu einem Mangel an wichtigen Impulsen aus der Aussenwirtschaft. Geopolitische Themen werden auch im kommenden Jahr eine wichtige Rolle spielen. Allerdings hat die Vergangenheit gezeigt, dass die Auswirkungen solcher Ereignisse auf die globalen Finanzmärkte oft nur von kurzer Dauer sind.

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