Aquila Flash.

September 2020

7. September 2020

Dank enormer Stimuli gute Konjunkturindikatoren und hervorragende Aktienmärkte. Gold- und Goldaktien bleiben attraktiv!


Gute Konjunkturzahlen und starke Aktienmärkte dank extremer fiskalischer und geldpolitischer Stimuli. Eine weitere wirtschaftliche Normalisierung und eine Fortsetzung der Hausse setzt weitere Stimulusmassnahmen voraus.

 

Rufe nach mehr Staatshilfe werden lauter
Steven Mnuchin, der «Treasury Secretary», verhandelt akutell mit den Demokraten über weitere «Rettungspakete». Auch verschiedene Vertreter der FED verlangen mehr Staatshilfen. Diese seien notwendig, um das Überleben vieler Geschäfte und Familien zu gewährleisten. Die FED betonte, dass sie ihren Teil dazu beitrage und beispielsweise in den letzten sechs Monaten Hypothekenanleihen im Wert von 1’000 Milliarden US-Dollar gekauft habe.

Rekordbankrottjahr in den USA steht bevor
Die Pandemie dürfte dazu führen, dass 2020 als Rekordjahr in die Bankrottgeschichte der USA eingehen wird. Im August suchten 20 Firmen mit Verbindlichkeiten über 50 Millionen US-Dollar Gläubigerschutz. Der bisherige Rekordstand lag bei 14 Anträgen im August 2009. Im Mai, Juni und Juli 2020 wurden gesamthaft fast 100 Gläubigerschutzanträge gestellt. Besonders hart betroffen ist der Energiesektor, insbesondere die Schieferölproduzenten.

Einkaufsmanagerindizes in den USA überraschen positiv
Im August stieg der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in den USA auf 56 (erwartet: 54.8). Der Teilindex für die Auftragseingänge sprang auf 67.6 erwartet: 58.8). Dies stellt den höchsten Wert seit Januar 2004 dar. Die Indizes belegen, dass die Firmen der verarbeitenden Sektoren derzeit an eine starke wirtschaftliche Erholung glauben.

Einkaufsmanagerindizes in China bestätigen Erholung
Der Caixin/Markit Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in China stieg im August auf 53.1 (von 52.8 im Juli). Dies stellt den höchsten Wert seit 2011 dar. Die Indizes in Südkorea und Indien stiegen ebenfalls.

Ein Rekord nach dem anderen…
Der August war ein weiterer hervorragender Monat für Aktien. Ein Rekord reihte sich an den anderen: Der S&P500 stieg den 5. Monat in Folge! Im August war die Performance bis auf 5 Handelstage immer positiv! Der August sah die beste Performance seit der Präsidentschaft unter Ronald Reagan 1984! Interessanterweise stiegen nicht nur Technologietitel, sondern auch besonders schwer von der Pandemie betroffene Titel der Sektoren Luftfahrt, Tourismus und Live-Unterhaltungsindustrie (z. B. Kasinos). Die Kursanstiege wurden bei sehr tiefer Volatilität, somit sehr hohen Sharp-Ratios erzielt (Überrendite einer Geldanlage pro Risikoeinheit).

Aktienmärkte technisch überkauft
Insbesondere technologielastige Indizes wie der NASDAQ sind aufgrund der hervorragenden Performance technisch stark überkauft.
In «normalen Zeiten» wäre das Rückschlagsrisiko hoch, zumal der September eher zu den schlechten Aktienmonaten gehört. Da die Rally jedoch in erster Linie durch die «nukleare Geldvermehrungsstrategie» der Zentralbanken getrieben wurde und somit zumindest teilweise auf ein gezieltes Abwertung der gesetzlichen Zahlungsmittel zurückgeführt werden muss, ändert sich an unserer Einschätzung der Aktienmärkte nichts. Diese sei im folgenden Abschnitt skizziert.

Nur gemeinsame Prognosen möglich
Es sind derzeit leider nur gemeinsame Prognosen möglich. Ein weiterer Anstieg der Aktienmärkte setzt voraus, dass die Zentralbanken immer expansivere geldpolitische Massnahmen implementieren oder ankündigen. Dies halten wir für möglich. Sollte die Geldpolitik eine Pause einlegen oder konservativer werden, wäre die Aktienhausse gefährdet.

Nicht nur Schicksal der Aktien, sondern auch die zukünftige Konjunktur hängen von zusätzlichen Stimuli ab
Die recht guten Konjunkturzahlen der letzten Wochen sind jedenfalls auf die Stimuli zurückzuführen. In den USA wurde ein Konsumeinbruch verhindert, indem sich der Staat (bei seiner Zentralbank) verschuldetet und durch Direktzahlungen an die US-Haushalte verlorenes Einkommen ersetzte. In Europa wurden die Arbeitsplätze durch Zahlungen an die Unternehmungen vorläufig gesichert, indem sich die europäischen Staaten weiter bei ihren Zentralbanken verschuldeten.
Die Politikökonomie legt nahe, dass die Stimuli weiter gehen, solange es keine ernsten Finanzierungsrestriktionen gibt. Da ein Grossteil der Nettoneuverschuldung durch die Zentralbanken finanziert wird, sind kurz- und mittelfristig wenig Finanzierungsrestriktionen am Horizont ausmachbar. Die Situation würde sich ändern, wenn es zu einer überraschend hohen Inflation kommen würde.

Goldaktien und Gold könnten von 2 Extremszenarios profitieren
Sollten die Stimulimassnahmen scheitern, die Pandemie sich verschlimmern und das Finanzsystem, die Schuldenpyramiden zusammenstürzen, würde Gold stark profitieren. Physisches Gold ist eines der wenigen Anlagen, die keine Ansprüche auf irgendetwas darstellen, sondern einen intrinsischen Wert besitzen.
Sollten die Stimuli fortgesetzt werden und sich die Wirtschaft aufgrund dieser Stimuli weiter stabilisieren, dürfte der Goldpreis aufgrund der Geldmengeninflation (der Schaffung von Geld aus dem Nichts) ebenfalls ansteigen.
In beiden Extremfällen würden Goldminenaktien von höheren Goldpreisen profitieren.
Nur in einem mittleren Szenario, indem sich die Wirtschaften ohne weitere Stimuli stabilisiert, dürfte der Goldpreis einbruchsgefährdet sein.
Ähnliche Überlegungen gelten für Silber und Silberminen. Im Vergleich zu Gold wird Silber jedoch stärker für industrielle Anwendungen benötigt. Somit ist das Schicksal von Silber und Silberminen eher mit dem Konjunkturzyklus verbunden und ist im Vergleich zu Gold die wesentlich riskantere Variante, bei der die Chancen, aber auch die Risiken wesentlich höher sind.

Positive Überraschungen zu erzielen wird schwieriger werden
In Zukunft wird es schwieriger sein, die Erwartungen der Marktteilnehmer hinsichtlich der weiteren Verbesserung der Konjunkturindikatoren, der zukünftigen Lockerheit der Geldpolitik und der Gewinnentwicklung der Unternehmungen zu toppen, da die Investoren bereits durch den jüngsten guten Datenfluss «allseitig verwöhnt» wurden und dementsprechend ihre Erwartungen angepasst haben. Deshalb sei hier nochmals die Botschaft widerholt: es bedarf erheblicher zusätzlicher Anstrengungen der Geld- und Fiskalpolitik, um die Aktienmärkte weiter ansteigen zu lassen. Deshalb dürfte in den nächsten Monaten die Nervosität der Markteilnehmer und die Volatilität ansteigen.

 

 


Kontakt: Thomas Härter, CIO, Investment Office
Telefon: +41 58 680 60 44


Disclaimer: Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen und Ansichten beruhen auf Quellen, die wir als zuverlässig erachten. Dennoch können wir weder für die Zuverlässigkeit noch für die Vollständigkeit oder Richtigkeit dieser Quellen garantieren. Diese Informationen und Ansichten begründen weder eine Aufforderung noch ein Angebot oder eine Empfehlung zum Erwerb oder Verkauf von Anlageinstrumenten oder zur Tätigung sonstiger Transaktionen. Interessierten Investoren empfehlen wir dringend, ihren persönlichen Anlageberater zu konsultieren, bevor sie auf der Basis dieses Dokumentes Entscheidungen fällen, damit persönliche Anlageziele, finanzielle Situation, individuelle Bedürfnisse und Risikoprofil sowie weitere Informationen im Rahmen einer umfassenden Beratung gebührend berücksichtigt werden können.

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Rückblick 2023 – Ausblick 2024

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Im Jahr 2023 rückten zahlreiche geopolitische Risiken in den Vordergrund, ergänzt durch Zinserhöhungen der Notenbanken im Kampf gegen die Inflation. Der Konflikt in der Ukraine dauert bald zwei Jahre. Zusätzlich hat sich die Situation im Nahen Osten verschärft, insbesondere zwischen Israel und der Hamas. Eine Eskalation des Konflikts auf benachbarte arabische Länder konnte bislang verhindert werden. Zudem zeigen sich wirtschaftliche Schwächen bei zwei wichtigen Handelspartnern der Schweiz: China und Deutschland. Diese Entwicklungen führen zu einem Mangel an wichtigen Impulsen aus der Aussenwirtschaft. Geopolitische Themen werden auch im kommenden Jahr eine wichtige Rolle spielen. Allerdings hat die Vergangenheit gezeigt, dass die Auswirkungen solcher Ereignisse auf die globalen Finanzmärkte oft nur von kurzer Dauer sind.

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