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Mai 2018

29. Mai 2018

Italienische Politik beunruhigt Finanzmärkte

 

Der Versuch, eine tragfähige Regierung in Italien zu bilden ist gescheitert. Der italienische Wahlausgang ist ein Ergebnis der Wachstumsdepression, Überregulierung, exzessiver Besteuerung und Bevormundungs- und Politikermüdigkeit.

Der Zusammenschluss alternativer Linker und rechter Politiker mutet seltsam an. Der einzige gemeinsame Nenner ist die Ablehnung der etablierten Parteien, der Technokraten und der herrschenden Ordnung. In diesem Sinne haben viele italienische Wähler ihre Präferenz für „la totale anarchia a tutti i costi“ entschieden. Das Hauptmantra lautet „Italien zuerst, Sparen ist blöd, die anderen sind schuld und wir ändern das jetzt alles“.

Der italienische Präsident Sergio Mattarella hat jedoch vorerst verhindert, dass die Wahlgewinner, die populistische Fünf-Sterne-Bewegung und die Lega ihre Agenda in Realpolitik umsetzen können, indem er den ehemaligen Technokraten des Währungsfonds, Carlo Cottarelli mit der Bildung einer Übergangsregierung beauftragt hat. Mattarella hatte sich geweigert, den Euroland skeptischen Paolo Savona als Finanzminister zu bestätigen, da er eine selbstzerstörerische Wirtschafts- und Finanzpolitik verhindern wollte. Savona hatte die Einhaltung internationaler Verträge grundsätzlich in Frage gestellt.

Damit könnte die nächste italienische Wahl zu eine, Plebiszit über den Verbleib Italiens im Euroland hochstilisiert werden.

Die Finanzmärkte haben bereits abgestimmt und entschieden, dass die Risikoprämie für italienische Staatsanleihen und italienische Aktien, insbesondere Bankaktien viel zu tief waren.

Die restlichen europäischen Börsen und der Euro litten als Kollateralschaden ebenfalls deutlich.

Die Freude über den positiven Wachstumsschock des Eurolandes 2017 ist nun endgültig Ernüchterung gewichen. Von Panik gibt es allerdings (noch) keine Spur.

Problematisch an der ganzen Sache ist, dass das Wachstum im Euroland sich in den nächsten Monaten weiter abschwächen dürfte, auch ohne das Debakel in Italien.

Die italienischen Anleihen und Aktien, auch die italienischen Banken beinhalten trotz der jüngsten Kursrückgänge (alle Gewinne seit Jahresanfang sind weggeschmolzen), noch keine ausreichend hohe Risikoprämie. Wir raten von Engagements ab und behalten eine überdurchschnittlich hohe Cashquote bei. Diese soll uns ermöglichen, zu einem späteren Zeitpunkt Aktien, vielleicht sogar italienische Aktien, günstiger nachkaufen zu können.

Da der Wählerwille sich nicht adäquat in der Übergangsregierung widerspiegeln wird, ist die nächste italienische Wahl äusserst gefährlich, da ein „Trotzwahlergebnis“, welches durch ein „jetzt-erst-recht-Wahlverhalten“ entsteht wahrscheinlich ist.

 


Kontakt: Thomas Härter, CIO, Investment Office
Telefon: +41 58 680 60 44


Disclaimer: Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen und Ansichten beruhen auf Quellen, die wir als zuverlässig erachten. Dennoch können wir weder für die Zuverlässigkeit noch für die Vollständigkeit oder Richtigkeit dieser Quellen garantieren. Diese Informationen und Ansichten begründen weder eine Aufforderung noch ein Angebot oder eine Empfehlung zum Erwerb oder Verkauf von Anlageinstrumenten oder zur Tätigung sonstiger Transaktionen. Interessierten Investoren empfehlen wir dringend, ihren persönlichen Anlageberater zu konsultieren, bevor sie auf der Basis dieses Dokumentes Entscheidungen fällen, damit persönliche Anlageziele, finanzielle Situation, individuelle Bedürfnisse und Risikoprofil sowie weitere Informationen im Rahmen einer umfassenden Beratung gebührend berücksichtigt werden können.

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Rückblick 2023 – Ausblick 2024

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Im Jahr 2023 rückten zahlreiche geopolitische Risiken in den Vordergrund, ergänzt durch Zinserhöhungen der Notenbanken im Kampf gegen die Inflation. Der Konflikt in der Ukraine dauert bald zwei Jahre. Zusätzlich hat sich die Situation im Nahen Osten verschärft, insbesondere zwischen Israel und der Hamas. Eine Eskalation des Konflikts auf benachbarte arabische Länder konnte bislang verhindert werden. Zudem zeigen sich wirtschaftliche Schwächen bei zwei wichtigen Handelspartnern der Schweiz: China und Deutschland. Diese Entwicklungen führen zu einem Mangel an wichtigen Impulsen aus der Aussenwirtschaft. Geopolitische Themen werden auch im kommenden Jahr eine wichtige Rolle spielen. Allerdings hat die Vergangenheit gezeigt, dass die Auswirkungen solcher Ereignisse auf die globalen Finanzmärkte oft nur von kurzer Dauer sind.

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