Aquila Vermögensverwalter Index.

1. Quartal 2019

15. Mai 2019

Vermögensverwalter rechnen noch zwei Jahre mit Negativzinsen

Die unabhängigen Vermögensverwalter in der Schweiz blicken schwierigen Zeiten entgegen. Sie erwarten, dass die Negativzinsen frühestens im Laufe von 2021 enden werden.

Rund zwei Drittel der unabhängigen Vermögensverwalter (External Asset Manager, EAM) sind der Überzeugung, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihre Negativzinsen erst zwischen 2021 und 2023 aufheben wird. Gut ein Fünftel der Befragten geht sogar davon aus, dass der «Strafzins» erst nach 2024 endet (vgl. Grafik).

 

Dies geht aus dem neusten Aquila Vermögensverwalter Index (AVI) hervor, den die Schweizer Aquila-Gruppe alle drei Monate in Zusammenarbeit mit finews.ch publiziert. Der Index fasst verschiedene Prognosen von unabhängigen Vermögensverwaltern in der Schweiz zusammen. An der jüngsten Umfrage beteiligten sich knapp 120 Firmen.

Hier geht es zur Gesamtübersicht

Vor dem Hintergrund dieser schwierigen Situation richten sich die EAM auch in ihrer Anlagestrategie neu aus. Sie setzen vermehrt auf Alternative Anlagen sowie auf Edelmetalle wie Gold. So erhöhte sich der Anteil an Investitionen in Hedgefonds, Private Equity und andere Privatmarktanlagen auf 9,6 Prozent (im Vorquartal 8,0 Prozent), während der Anteil an Gold auf 5,9 Prozent (im Vorquartal 5,79 Prozent) stieg (vgl. Grafik).

Damit macht der Anteil an Investitionen, die nicht zu den klassischen Anlageinstrumenten gehören, bereits mehr als 15 Prozent aus. Das ist überdurchschnittlich viel. «Ich prognostiziere für die kommenden drei bis fünf Jahre interessante Bewegungen an den Rohwarenmärkten. Insbesondere für Gold und Silber sehe ich ein grosses Entwicklungspotenzial und steigende Preise», sagt Markus Amstutz, Rohstoff-Spezialist und Geschäftsführer der in Zürich ansässigen Firma Future Trade.

 

Rohstoffe mit Potenzial

«Viele Anleger investieren in Rohwaren wie in Aktien. Das ist ein Fehler», so Amstutz weiter, «jede Marktsituation birgt Chancen, um mit einer optimalen Long-Short-Strategie eine positive Rendite zu erzielen. Deshalb sollten sie nicht nur in einen Rohstoff investieren, sondern möglichst breit, um den Diversifikationseffekt (negative Korrelation) voll zu nutzen.»

Veränderungen zeigen sich auch in der geographischen «Asset Allocation»: Der Anteil an Investitionen in der Schweiz sank auf 18,5 Prozent (im Vorquartal 19,6 Prozent) – im Sinne einer weiteren Diversifikation profitierten davon die Märkte Europa, USA, Japan und übriges Asien – nicht aber die Schwellenländer (vgl. Grafik).

Eine gewisse Vorsicht legte auch Beat Keller an den Tag, Managing Partner beim Zürcher Vermögensverwalter Keller von Arx und Partner. «Wir fühlen uns aktuell wohl mit einer überdurchschnittlich hohen Cash-Quote. Starke Rückschläge einzelner Aktien nach negativen Meldungen zeigen die momentane Anfälligkeit für Korrekturen und bestätigen den fortgeschrittenen Wirtschaftszyklus.»

«Unser Fokus liegt generell auf einem langfristigen Anlagehorizont. Darum ist für uns ein wichtiger Erfolgsfaktor, Geduld aufzubringen, um Kaufgelegenheiten abzuwarten. Diese Opportunitäten nutzen wir dann mit Investitionen in vornehmlich mittlere und kleine Firmen, die in aussichtsreichen Geschäftsfeldern mit einer positiven Gewinndynamik tätig sind», so Keller weiter.

 

Mehr Neugeld

Mit Blick zurück haben die ersten drei Monate des laufenden Jahres positive Spuren in den Büchern der unabhängigen Vermögensverwalter hinterlassen. Die anziehenden Kurse zwischen Januar und März 2019 führten nicht nur zu einer Steigerung der verwalteten Vermögen, sondern zu einem deutlichen Zuwachs an Neugeld, wie nicht weniger als 40 Prozent der Umfrageteilnehmer erklärten. Ende 2018 waren es nur 32 Prozent gewesen (vgl. Grafik).

 

Vor diesem Hintergrund darf es abschliessend auch nicht ganz erstaunen, dass viele EAM nach wie vor positiv den nächsten Monaten entgegensehen. Exakt 36 Prozent (im Vorquartal 32 Prozent) der Befragten rechnen innert Jahresfrist mit einer guten Geschäftsentwicklung. Und 32 Prozent (im Vorquartal 29 Prozent) wollen sogar ihre Mitarbeiterzahl ausbauen.

In drei Monaten sehen die Schweizer Vermögensverwalter den SMI im Durchschnitt bei 9’000, das Gold zu einem Preis von gut 1’380 Dollar die Unze sowie den Euro mehr oder weniger unverändert bei 1.15 Franken.

 

Der nächste AVI-Index erscheint im Juli 2019.

 


Kontakt: Nicolas Peter, Head Asset Management Telefon: +41 58 680 60 42 Quelle: Finews AG, Zürich

Disclaimer: Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen und Ansichten beruhen auf Quellen, die wir als zuverlässig erachten. Dennoch können wir weder für die Zuverlässigkeit noch für die Vollständigkeit oder Richtigkeit dieser Quellen garantieren. Diese Informationen und Ansichten begründen weder eine Aufforderung noch ein Angebot oder eine Empfehlung zum Erwerb oder Verkauf von Anlageinstrumenten oder zur Tätigung sonstiger Transaktionen. Interessierten Investoren empfehlen wir dringend, ihren persönlichen Anlageberater zu konsultieren, bevor sie auf der Basis dieses Dokumentes Entscheidungen fällen, damit persönliche Anlageziele, finanzielle Situation, individuelle Bedürfnisse und Risikoprofil sowie weitere Informationen im Rahmen einer umfassenden Beratung gebührend berücksichtigt werden können.

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Rückblick 2023 – Ausblick 2024

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Im Jahr 2023 rückten zahlreiche geopolitische Risiken in den Vordergrund, ergänzt durch Zinserhöhungen der Notenbanken im Kampf gegen die Inflation. Der Konflikt in der Ukraine dauert bald zwei Jahre. Zusätzlich hat sich die Situation im Nahen Osten verschärft, insbesondere zwischen Israel und der Hamas. Eine Eskalation des Konflikts auf benachbarte arabische Länder konnte bislang verhindert werden. Zudem zeigen sich wirtschaftliche Schwächen bei zwei wichtigen Handelspartnern der Schweiz: China und Deutschland. Diese Entwicklungen führen zu einem Mangel an wichtigen Impulsen aus der Aussenwirtschaft. Geopolitische Themen werden auch im kommenden Jahr eine wichtige Rolle spielen. Allerdings hat die Vergangenheit gezeigt, dass die Auswirkungen solcher Ereignisse auf die globalen Finanzmärkte oft nur von kurzer Dauer sind.

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