Aquila Vermögensverwalter Index.

3. Quartal 2025

30. September 2025

Vermögensverwalter halten Kryptoanlagen für überbewertet

Die unabhängigen Vermögensverwalter in der Schweiz sind derzeit mit einer schwierigen Marktsituation konfrontiert. Viele Vermögenswerte sind nach der Hausse im laufenden Jahr stolz bewertet, gleichzeitig macht es die geopolitische Fragmentierung der Welt nicht einfach, die richtigen Anlageentscheide zu fällen, wie die neueste Ausgabe des AVI-Index‘ zeigt. 

NNachdem Kryptonalagen im laufenden Jahr einen sagenhaften Höhenflug vollzogen haben, könnte die Euphorie nun etwas zurückgehen. Das zumindest denken die unabhängigen Vermögensverwalter in der Schweiz. Fast 30 Prozent von ihnen sind der Meinung, dass digitale Assets aktuell überbewertet sind, wie aus dem neuesten AVI-Index hervorgeht (vgl. nachstehende Grafik).  

Krypto klein

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Der AVI-Index wird quartalsweise von der Schweizer Aquila-Gruppe in Zusammenarbeit mit finews.ch erstellt. Er fasst verschiedene Prognosen und Einschätzungen von unabhängigen Vermögensverwaltern in der Schweiz zusammen. An der jüngsten Umfrage beteiligten sich 150 Firmen.

Grösste Sorge

Im Zusammenhang mit der seit einigen Monaten höchst diffusen weltpolitischen Entwicklung bezeichnen denn auch fast 30 Prozent der befragten Vermögensverwalter die Deglobalisierung und die geopolitische Fragmentierung als grösste Sorge; gefolgt von der ausufernden Fiskalpolitik in manchen Ländern (vgl. nachstehende Grafik).

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«Die wirtschaftspolitischen Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump sorgen zunehmend für Unsicherheit an den Devisenmärkten. Investoren zweifeln an der fiskalischen Tragfähigkeit und preisen politische Risiken direkt in den Dollar ein. Gleichzeitig ist eine Dollar-Schwäche durchaus im Sinne des US-Präsidenten, da sie vermeintlich die Wettbewerbsfähigkeit amerikanischer Exporte stützen sollte», sagt Urban Anegg, Partner bei Brennwald & Partner in Zürich.  

«Vor diesem Hintergrund bevorzugen wir Schweizer Qualitätsunternehmen mit gesunden Bilanzen und nachhaltigem Wachstum; echte Compounder, die auch in einem herausfordernden Umfeld Wert schaffen. Ergänzend bleibt eine strategische Goldposition ein sinnvoller Stabilitätsanker in politisch unsicheren Zeiten», so Anegg weiter.

Verhalten zuversichtlich

Trotz der etwas eingetrübten Aussichten geben sich viele Vermögensverwalter zuversichtlich, wie die Umfrage weiter zeigt. Unverändert wie schon vor drei Monaten gehen 55 Prozent der Akteure von steigenden Kurs im Swiss Market Index (SMI) aus, während 15 Prozent tiefere Notierungen erwarten (vgl. nachstehende Grafik). Zur Jahresmitte waren es 55 Prozent respektive 17 Prozent gewesen.  

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Nicht mehr stimmig

«Die Kluft zwischen der Konjunkturabkühlung und positiver Aktienmarktentwicklung wird immer grösser. Der Aktienmarkt scheint gewillt, durch die kurzfristigen wirtschaftlichen Herausforderungen hindurchzusehen, unterstützt von wieder angestiegenen Zinssenkungserwartungen – und dies trotz steigender Inflation», erklärt Johannes Borner, CIO/Research bei Santro Invest in Feusisberg.

«Das Bild ist für uns nicht mehr stimmig, so dass es Sinn macht, das Risiko in den Portfolios etwas zu reduzieren und einen Teil der guten Aktienperformance mitzunehmen», so Borner weiter.

Flucht in Qualitätswerte

In ihrer Asset Allokation haben die unabhängigen Vermögensverwalter gegenüber Mitte Jahr ihre Engagements in Aktien erhöht, und zwar auf 47,6 Prozent im Vergleich zu 46,2 Prozent Ende Juni 2025.

Aber auch der Anteil an Obligation ist gestiegen und beträgt aktuell 24,8 Prozent gegenüber 23,8 Prozent zur Jahresmitte. Diese beiden Veränderungen gingen zu Lasten der Liquidität, die auf 11,0 Prozent sank gegenüber 12,7 Prozent Ende Juni 2025 (vgl. nachstehende Grafik). 

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Angesichts der hohen Goldpreise in den vergangenen Monaten haben viele unabhängige Vermögensverwalter auch ihre Positionen im gelben Edelmetall reduziert; sie kommen nun auf einen Anteil von 8,3 Prozent; Mitte Jahr waren es noch 8,8 Prozent gewesen. Auch die alternativen Anlagen gingen leicht zurück und zwar von 8,5 Prozent zur Jahresmitte auf nunmehr 8,3 Prozent. 

Tatsächlich scheinen sich viele unabhängige Vermögensverwalter derzeit auf Qualitätswerte vornehmlich schweizerischer Provenienz zu konzentrieren. Damit lassen sich auch die Währungsrisiken eindämmen, was insbesondere beim weiter fallenden Dollar zu berücksichtigen ist.  

Der nächste AVI-Index erscheint Anfang 2026.

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Aquila Viewpoints

Marktausblick | 4. Quartal 2025

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In der Schweiz bleibt der Konsum die Konjunkturstütze, während der Aussenhandel das Wachstum bremst. Die Inflation liegt nahe null.
Deutschland hat die Rezession wahrscheinlich überwunden und für die kommenden Jahre wird ein moderates Wachstum von 1.3-1.4% erwartet. Das EU-USA-Handelsabkommen verbessert den Ausblick zusätzlich.
In den USA sind die Zahlen widersprüchlich und es droht ein Shutdown.
SNB und EZB halten ihre Leitzinsen unverändert bei 0% resp. 2.0-2.4%. Prognosen weisen auf eine leicht anziehende Inflation hin.
Die Fed setzt ihren Zinssenkungszyklus aufgrund der schwächeren Arbeitsmarktdaten und wohl auch dem politischen Druck fort. Weitere Zinssenkungen werden erwartet.
An den globalen Anleihenmärkten ist die Stimmung ruhig und die Renditen bewegen sich kaum.
Die wichtigsten Aktienmärkte verharren unter abnehmender Marktbreite in der Nähe ihrer Höchststände. Einzelne Technologiewerte kommen unter Druck.
Der Sinkflug des US-Dollar ist unterbrochen, mittelfristig könnte aber weitere Schwäche folgen.
Gold widerspiegelt den Vertrauensverlust in den US-Dollar.

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Aquila Viewpoints

Marktausblick | 3. Quartal 2025

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Das US-BIP schrumpfte im 1Q25 leicht, doch für das 2Q25 wird eine starke Erholung erwartet. Verantwortlich dafür sind die hohen Schwankungen in den Nettoexporten.
Die SNB senkt ihre BIP-Prognose für ‘25 und ‘26 leicht auf 1-1.5%, erwartet aber eine nur leicht steigende Arbeitslosigkeit.
Die eskalierenden geopolitischen Risiken und die aggressive Zollpolitik der USA setzen das weltweite Wachstum unter Druck und könnten die Inflation anheizen.
Die Notenbanken liefern entsprechend der Erwartungen. Die Fed warnt vor schwächerem Wachstum und steigender Inflation. Die EZB sieht das Inflationsziel erreicht und die SNB zeigt
sich zurückhalten gegenüber Negativzinsen.
Die israelischen Angriffe auf den Iran haben an den Bondmärkten zum bekannten Muster der «Flucht in die Sicherheit» geführt.
An den Aktienmärkten könnte es nach der deutlichen Erholung jetzt etwas schwieriger werden.
Die USD-Abwertung nimmt aufgrund von anhaltendem Rückzug von Kapital aus den USA wieder Fahrt auf.
Das Szenario für Gold ist nahezu perfekt. Wir bleiben konstruktiv für das gelbe Metall.

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