Aquila Vermögensverwalter Index.

4. Quartal 2018

21. Januar 2019

So starten die unabhängigen Vermögensverwalter ins neue Jahr

Die unabhängigen Vermögensverwalter in der Schweiz stellen sich auf schwierige Zeiten ein. Sie erwarten tiefere Börsenkurse, stagnierende Kundengelder und eine Rezession in den USA im Jahr 2020.

Die schwierigste Zeit an den Finanzmärkten dürfte erst im nächsten Jahr, also 2020, eintreten. Davon sind mittlerweile 44 Prozent der unabhängigen Vermögensverwalter in der Schweiz überzeugt (vgl. Grafik unten). Sie gehen davon aus, dass sich der anhaltende Handelskrieg zwischen den USA und China (41 Prozent der Befragten) zwar nicht verschärfen wird, aber zu einer Art Patt-Situation führen dürfte, die sich mittelfristig negativ auf die Börse auswirkt.

 

Vor diesem Hintergrund haben viele Unternehmen ihre Erwartungen etwas zurückgeschraubt. Dies geht aus dem neusten Aquila Vermögensverwalter Index (AVI) hervor, den die Schweizer Aquila-Gruppe alle drei Monate in Zusammenarbeit mit finews.ch publiziert. Der Index fasst verschiedene Prognosen von unabhängigen Vermögensverwaltern in der Schweiz zusammen. An der jüngsten Umfrage beteiligten sich knapp 140 Firmen.

Hier geht es zur Gesamtübersicht

Die neue Vorsicht äussert sich unter anderem darin, dass viele Vermögensverwalter ihre Bestände in Obligationen abgebaut und die Erlöse in Liquidität umgelagert haben. Zudem haben sie ihre Bestände in Gold und anderen Edelmetallen leicht erhöht (vgl. nachstehende Grafik).

Konkret haben die Vermögensverwalter ihre Obligationenquote von 29,0 Prozent im Vorquartal auf nunmehr 27,0 Prozent reduziert; im Gegensatz dazu blieb die Aktienquote mit einem Anteil von 42 Prozent stabil. Demgegenüber stieg die Liquidität von 13,5 Prozent im Vorquartal auf 17,3 Prozent; bei Gold und anderen Edelmetallen stieg der Anteil von 5,2 Prozent auf 5,7 Prozent; der Anteil an Alternativen Anlagen sank von 10 Prozent auf 8,0 Prozent.

«Die Korrektur an den Aktienmärkten ist aus unserer Sicht noch nicht ausgestanden», sagt Reinhard Styger, Managing Partner der Firma GTM Aquila. «Nach einer kurzen Erholung im Januar dürften der Handelskonflikt USA/China, die politischen Schauplätze Brexit, Italien, Frankreich, Deutschland sowie eine fragwürdige US-Notenbankpolitik die Märkte im schlimmsten Fall zurück auf die Niveaus von 2016 (SMI bei 7’600, S&P 500 bei 2’040/1’860 und DAX bei 8’970) führen», so Styger weiter. Vor diesem Hintergrund empfiehlt er, in allfälligen Erholungsphasen Aktienpositionen weiter abzubauen.

Schweizer Aktien gefragt

Interessant ist weiter, dass die befragten Vermögensverwalter bei ihrer Aktienquote (von durchschnittlich 42 Prozent) den Anteil an Schweizer Aktien von 17,5 Prozent im Vorquartal auf nunmehr 19,6 Prozent erhöht haben. Demgegenüber haben sie ihre Bestände an europäischen und asiatischen Titel sowie in den Schwellenländern klar reduziert. Auch US-Aktien liegen mittlerweile weniger in der Gunst der Akteure (vgl. nachstehende Grafik).

«Spekulieren kann jeder. Es zur richtigen Zeit zu tun – das ist die Kunst», sagt Urs Lüscher, Gründer und Partner der Firma Sinvest Finanz, und zitiert damit ein Bonmot des legendären Börsengurus André Kostolany. «Die Aktien-Bewertungen sind moderater geworden. Die Börsen haben das verlangsamte Wachstum vorweggenommen, und die Volatilität wird 2019 hoch bleiben», fährt er fort und folgert daraus: «Diese Volatilität gilt es, mit gezielten Transaktionen auszunutzen.»

Technisch seien die Märkte nach wie vor überverkauft und die Stimmungsindikatoren auf sehr tiefem Niveau. Dies sei ein attraktiver Zeitpunkt, um Aktienpositionen mit guter Dividende und Wachstum langfristig aufzubauen, so Lüscher.

Bezogen auf ihr eigenes Unternehmen geben sich die befragten Vermögensverwalter trotz eingetrübten Aussichten relativ zuversichtlich für die nächsten drei Monate. So geht fast die Hälfte (49 Prozent) der unabhängigen Vermögensverwalter davon aus, die betreuten Kundengelder zwar halten, aber nicht mehr substanziell steigern zu können (vgl. nachstehende Grafik).

Doch trotz dieser etwas gedämpften Einschätzung stuft immer noch ein Drittel der Umfrageteilnehmer die Geschäftsentwicklung in den nächsten zwölf Monaten als positiv ein. Besonders bemerkenswert ist dabei, dass immerhin 29 Prozent noch weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen wollen. Nur gerade 5 Prozent der befragten Vermögensverwalter wollen Stellen abbauen.

Mit Blick auf die nächsten drei Monate sehen die unabhängigen Vermögensverwalter den Swiss Market Index (SMI) auf einem Niveau von rund 9’000. Im Vergleich dazu notiert der SMI aktuell bei rund 8’738. Das Gold wiederum, früher ein guter Indikator in schwierigen Börsenzeiten, sehen die Umfrageteilnehmer im nächsten April auf einem Niveau von rund 1’300 Dollar die Unze, also leicht über dem Stand von aktuell 1’294 Dollar.

Der nächste AVI-Index erscheint im April 2019.

 


Kontakt: Nicolas Peter, Head Asset Management Telefon: +41 58 680 60 42 Quelle: Finews AG, Zürich

Disclaimer: Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen und Ansichten beruhen auf Quellen, die wir als zuverlässig erachten. Dennoch können wir weder für die Zuverlässigkeit noch für die Vollständigkeit oder Richtigkeit dieser Quellen garantieren. Diese Informationen und Ansichten begründen weder eine Aufforderung noch ein Angebot oder eine Empfehlung zum Erwerb oder Verkauf von Anlageinstrumenten oder zur Tätigung sonstiger Transaktionen. Interessierten Investoren empfehlen wir dringend, ihren persönlichen Anlageberater zu konsultieren, bevor sie auf der Basis dieses Dokumentes Entscheidungen fällen, damit persönliche Anlageziele, finanzielle Situation, individuelle Bedürfnisse und Risikoprofil sowie weitere Informationen im Rahmen einer umfassenden Beratung gebührend berücksichtigt werden können.

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Rückblick 2023 – Ausblick 2024

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Im Jahr 2023 rückten zahlreiche geopolitische Risiken in den Vordergrund, ergänzt durch Zinserhöhungen der Notenbanken im Kampf gegen die Inflation. Der Konflikt in der Ukraine dauert bald zwei Jahre. Zusätzlich hat sich die Situation im Nahen Osten verschärft, insbesondere zwischen Israel und der Hamas. Eine Eskalation des Konflikts auf benachbarte arabische Länder konnte bislang verhindert werden. Zudem zeigen sich wirtschaftliche Schwächen bei zwei wichtigen Handelspartnern der Schweiz: China und Deutschland. Diese Entwicklungen führen zu einem Mangel an wichtigen Impulsen aus der Aussenwirtschaft. Geopolitische Themen werden auch im kommenden Jahr eine wichtige Rolle spielen. Allerdings hat die Vergangenheit gezeigt, dass die Auswirkungen solcher Ereignisse auf die globalen Finanzmärkte oft nur von kurzer Dauer sind.

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